Wir sind eine Gemeinde im Einzugsgebiet von Berlin und Potsdam, die über eine wohlhabende Bevölkerung und eine solide Einkommenssteuerbasis verfügt, wir könnten theoretisch von einer starken wirtschaftlichen Position profitieren. Dennoch stehen wir vor finanziellen Herausforderungen, deren Lösung eine strategische und nachhaltige Planung erfordern. Zunächst jedoch zum interaktiven Haushalt, zu den Problemen und den Lösungsideen:
Konsolidierung des Haushalts, statt Ausgleich der Schieflage durch Verkauf des Tafelsilbers
Es gibt schon seit langem eine Schieflage zwischen den Einnahmen und den Ausgaben, die seit 15 Jahren mit dem Verkauf von Grundstücken (d.h. außerordentlichen Erträgen) gegenfinanziert wurde. Dies ist jedoch keine nachhaltige Lösung, da die Vermögenswerte endlich sind und diese Art der Finanzierung nur kurzfristige Erleichterung bietet.
-> Wir müssen Kosten auf Notwendigkeit, Verhältnismäßigkeit und Einsparpotential überprüfen, um damit Ausgaben zu senken.
Vermeidung von zu hohe Abschreibungen für unnötige Investitionen nur der hohen Förderquote wegen
Abschreibungen stehen für die Wertminderung von getätigten Investitionen und dienen als Orientierung für zukünftige Neu- und Ersatzinvestitionen in doppischen Haushalt. Nun führen diese hohen Abschreibungen auf Investitionen zu einem finanziellen Ungleichgewicht. Sie wurden hauptsächlich aufgrund der hohen Fördermittelquote getätigt, ohne Berücksichtigung ihrer langfristigen Rentabilität oder ihres Beitrags zur Kostensenkung.
-> Weitere Investitionen müssen zukunftsorientiert, betriebskostensenkend und vielleicht sogar einnahmengenerierend getätigt werden.
Rechtzeitige Rücklagenbildung, um absehbare Kostenerhöhung abzudecken
Ein weiteres Kostenfaktor ist die Kreisumlage, die sich aus der Steuerkraft der Gemeinde berechnet und zu einem Anstieg der finanziellen Belastung führte, da keine entsprechenden Rücklagen gebildet wurden. Vor zwei Jahren hat die Gemeinde höhere einmalige Steuereinnahmen erzielt, die dann zu einer fast Verdreifachung der Umlagegrundlage in der Gegenwart führte.
-> Wir müssen rechtzeitig Rücklagen für notwendige zukünftige Abgaben bilden.
Abfluss von Investitionen für Infrastrukturmaßnahmen in andere Kommunen überprüfen
Eine weitere Erhöhung betrifft die Verdoppelung der differenzierten Kreisumlage, welche Leistung des Kreises entspricht, die er für die Gemeinde erbringt. Ein Hauptkostenfaktor ist dabei die Steigerung in den Beschulungskosten für unsere Schüler, die erweiterte Schulen besuchen. Es wurden viele Investitionen an Schulerweiterungen in Potsdam, Michendorf und Werder durchgeführt. Da diese Investition zu 100% umgelegt werden, kommt es zu den starken Erhöhungen. Ein negativer Nebeneffekt ist, dass diese Investitionen in andere Kommunen abfließen und nicht für eigene Infrastrukturmaßnahmen zur Verfügung stehen.
-> Hier sollten wir Aufgaben, die bisher der Kreis übernommen hat, mit potentiellen Kosten und den Mehrwert für die Kommune in Hinsicht auf unsere Strategien überprüfen.
Durch die Implementierung dieser Maßnahmen können wir unsere finanzielle Stabilität verbessern und eine nachhaltige Entwicklung fördern. Es ist entscheidend, dass wir eine langfristige Perspektive einnehmen und proaktive Schritte unternehmen, um unsere finanzielle Gesundheit zu sichern.